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Sonntag, 30. September 2012

Wir packen einen Schuhkarton

und senden ihn an ein Mädchen irgendwo in ... wahrscheinlich Osteuropa. Das Mädchen ist zwischen 5 und 9 Jahren alt, mehr wissen wir nicht. Kennt ihr "Geschenke der Hoffnung" und die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton"? Ich packe jedes Jahr mit meinem Töchterchen einen Karton. Beim Einkaufen denken wir an "unser Mädchen" und bringen dies und das mit. Zahnbürste und Zahnpasta, ein paar Strümpfe, eine Puppe und Haarspängchen ... worüber könnte sich ein Mädchen noch freuen?
Der Schuhkarton wird im Laufe des Oktobers voller und voller und im November geben wir ihn an der Abgabestelle ab und schicken ihn auf die Reise. An Weihnachten denken wir an "unser Mädchen": Hat es den Karton schon bekommen? Freut es sich über unsere Geschenke? Wie und wo lebt es wohl?



Bevor es jetzt Vorwürfe hagelt, möchte ich klarstellen, dass wir nicht religiös sind. Wir gehören keiner Kirchengemeinde an und packen das Päckchen nicht aus solchen Gründen. Teilen kann man auch ohne religiöse Hintergründe. Sich mal vor Augen führen, wie gut man es hat. Dass es vielen Kindern auf der Welt - den meisten, genau genommen, nicht so gut geht. "Nicht so gut" bedeutet nicht, dass man nicht die neueste Version eines Handys oder keine Playstation hat. Sondern: kein eigenes Zimmer zu haben, nicht einmal ein eigenes Bett. Vielleicht nicht zur Schule gehen zu können, weil man zuhause helfen muss? Keinen Schrank voller Wäsche zu besitzen, sondern gerade das Nötigste, und das haben die älteren Geschwister auch schon getragen.

Auf der Seite von "Geschenke der Hoffnung" kann man sich informieren, wie es geht. Wir haben auch die Videos zusammen geschaut und uns mit den Kindern beim Auspacken gefreut und konnten manchmal nicht fassen, unter welchen Bedingungen manche Familien leben. Mit dieser Aktion retten wir die Welt nicht, das ist klar. Aber wir haben für uns entschieden, wir machen mit. Natürlich gibt es immer wieder Kritik. Jeder soll sich sein eigenes Bild machen und entscheiden, was er für richtig hält. Aber wir packen auch in diesem Jahr wieder einen Schuhkarton, so viel steht fest!

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